Du hattest gerade leidenschaftlichen Sex mit deinem Gegenüber und möchtest das benutzte Kondom entsorgen. Nach einem kurzen prüfenden Blick auf den Inhalt stellst du fest: Irgendwie ist da viel weniger drin, als du es von so manchem Porno gewohnt bist. Erfahre hier, wie viel Sperma normal ist, wie es dir gelingt, die Spermamenge zu erhöhen und ob mehr Sperma eigentlich wichtig ist.
Wie viel Sperma ist eigentlich normal?
Im Durchschnitt liegt die Spermamenge von einem Samenerguss zwischen zwei und sechs Millilitern. Diese Menge entspricht ungefähr dem Volumen, das ein Teelöffel aufnehmen kann. Du siehst schon, das ist viel weniger, als einige Pornostars ins Gesicht oder auf die Brüste ihrer Partner:innen abspritzen. Bei der Mengenangabe handelt es sich außerdem um Durchschnittswerte. Das heißt einerseits, dass manche Menschen mit Penis mehr Sperma produzieren, andere aber auch weniger.
Auf die gesamte Lebensdauer berechnet werden im Durchschnitt übrigens 50 bis 70 Liter Ejakulat nach draußen befördert!
Wie kann ich die Spermamenge messen?
- Ist das Sperma auf dir selbst oder auf deinem Gegenüber gelandet, kannst du versuchen, die Menge mit einem Teelöffel zu bestimmen. Ein voller Teelöffel entspricht in etwa dem Durchschnittswert.
- Eine andere Möglichkeit zur Bestimmung der Spermamenge ist, ein Kondom zu wiegen, bevor und nachdem du darin ejakuliert hast. Ein Gramm entspricht dann in etwa einem Milliliter. Beachte, dass du für diese Methode eine digitale und sehr genaue Küchenwaage benötigst.
So kannst du mehr Sperma produzieren
Du bist der Meinung, dass deine Spermamenge nicht ausreicht? Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung, ausgewogener und pflanzenreicher Ernährung und wenig Stress sind die Voraussetzung für einen gesunden Körper, der entspannt und in ausreichender Menge Spermien von hoher Qualität produzieren kann. Hier findest du Tipps, die gezielt für mehr Sperma sorgen:
Mehr Sperma: Diese Haus- und Lebensmittel helfen
Einige Lebensmittel sind nicht nur als natürliche Aphrodisiaka bekannt, sie helfen auch dabei, die Spermienqualität und -menge zu verbessern. Die wichtigsten Mineralstoffe und Vitamine sind Zink, Selen, Vitamin E, Vitamin C, B-Vitamine und Omega-3-Fettsäuren. Achte daher besonders darauf, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, viel frisches Obst und Gemüse sowie gesunde Fette zu dir zu nehmen. Speziell Granatäpfel wirken sich vermutlich positiv auf die Spermienproduktion aus.
Folgende Ernährungstipps solltest du für deine Spermienproduktion berücksichtigen:
- Trinke viel Wasser: Dein Ejakulat besteht zum Großteil aus Wasser. Wer mehr abspritzen will, sollte daher immer für genügend Flüssigkeitszufuhr sorgen. Je nach Körpergewicht sind zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee pro Tag angesagt!
- Versorge deinen Körper mit ausreichend Zink und Selen: Zink ist wichtig für die Entstehung und Reifung der Spermien und macht diese beweglich. Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Schalentiere sind gute Lieferanten für Zink. Selen kurbelt die Spermaproduktion an und schützt diese vor schädlichen Umwelteinflüssen. Schon ein Paranusskern pro Tag deckt deinen Bedarf an Selen!
- Iss viel Gemüse! Sellerie, Sauerkraut, Spargel und andere, vor allem grüne Gemüsesorten enthalten oxidative Pflanzenstoffe, die deine Spermien ebenfalls vor Umwelteinflüssen schützen.
- Iss die richtigen Fette: “Gute” Fette stecken vor allem in pflanzlichen und nicht in tierischen Produkten. Oliven und Olivenöl, Avocados, Sesam, Sonnenblumen- und Kürbiskernen sind gute pflanzliche Fettlieferanten. Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Hodenfunktion und stecken unter anderem in Leinöl, Hanfsamen, Fisch oder Walnüssen.
Mehr Sperma durch Beckenbodentraining
Eine gesunde Beckenboden- und Potenzmuskulatur hilft dabei, die Spermamenge zu erhöhen. Sind die Muskeln intakt, können sie das Ejakulat mit Schwung hinausbefördern.
Auch die Erektionsfähigkeit kannst du mit einfachen Übungen verbessern.
Worauf sollte ich verzichten, um die Spermamenge zu erhöhen?
- Stress: wirkt sich im Überfluss auf so gut wie jeden Bereich des Körpers negativ aus. Wer ständig unter Strom steht, stellt dem Körper weniger Ressourcen zur Verfügung, um sich um nicht lebensnotwendige Prozesse zu kümmern. Dazu zählt auch die Spermienproduktion. Zu viel Sport kann den Körper ebenfalls in eine Stresssituation versetzen. Um viele und gesunde Spermien zu produzieren, achte auf moderate und regelmäßige Bewegung.
- Enge Hosen: können die Hoden quetschen und sollten weder lange noch täglich getragen werden. Aufgabe der Hoden ist es, sowohl Hormone als auch Spermien zu produzieren. Zu enge Hosen schaden der Spermaqualität und -menge.
- Alkohol: Mit steigendem Alkoholkonsum sinkt die Anzahl der Spermien im Ejakulat. Auch die Spermienqualität nimmt ab.
- Nikotin: schädigt ebenfalls die Spermien und lähmt gleichzeitig deren Bewegungsfreude. So wird eine Befruchtung der Eizelle in manchen Fällen unmöglich. Außerdem erhöht sich die Gefahr für genetische Schäden der Spermien und für Missbildungen des Embryos. Besonders bei Kinderwunsch sollten du und deine Partnerin also sofort mit dem Rauchen aufhören und keine alkoholischen Getränke mehr konsumieren!
- Gesättigte Fettsäuren: schwächen die Spermien. Wer sich besonders fettreich ernährt, besitzt um rund 43 Prozent weniger Spermien, wie eine Studie in den USA herausfand. Gesättigte Fettsäuren stecken vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Butter, Käse, Sahne, Wurst und Fleisch, aber auch in Fertigprodukten oder Schokolade. Auch Kokosfett, Palmöl und Kakaobutter enthalten nämlich gesättigte Fettsäuren, obwohl diese pflanzlichen Ursprungs sind.
Wovon wird die Spermamenge beeinflusst?
Sicher hast du schon festgestellt, dass auch bei dir selbst die Spermamenge variiert. Ejakulierst du in kurzen Abständen hintereinander, hat dein Körper weniger Zeit, um die Flüssigkeit zu produzieren und die Menge wird geringer. Pausierst du für ein paar Tage, wird automatisch mehr Sperma bei einem Samenerguss ausgeschüttet. Andere Faktoren, die zu mehr oder weniger Ejakulat führen, sind:
- Genetik
- Alter
- Hormonhaushalt
- Ernährung und Gewicht
- allgemeiner Gesundheitszustand
- Einnahme von bestimmten Medikamenten
Wie du siehst, kannst du nicht alle der Faktoren beeinflussen, einige hingegen schon.
Übergewicht und ein zu hoher Körperfettanteil wirken sich negativ auf die Menge des Ejakulats aus. Achte daher auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Welchen Einfluss hat das Alter auf die Spermamenge?
Neben Fältchen und wachsenden Geheimratsecken wirkt sich das zunehmende Alter auch auf nicht so offensichtliche Körperfunktionen aus. Die Spermamenge nimmt nämlich ganz natürlich nach dem 30. Lebensjahr ab. Das liegt daran, dass im Alter die Menge der Geschlechtshormone abnimmt, andererseits nimmt die Prostata zu und gibt weniger Sekret ab. Auch die Beckenbodenmuskulatur nimmt ab und hat nicht mehr so viel Kraft wie in jüngeren Jahren.
Wie wichtig ist die Spermamenge für die Fruchtbarkeit?
Mehr Spermien zu produzieren ist wichtiger als das Volumen des Ejakulats. Sowohl Qualität als auch Menge der Spermien sind nämlich wichtiger, um die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung zu erhöhen. Wenige, träge oder fehlgebildete Spermien sind ausschlaggebende Faktoren für Unfruchtbarkeit. Wenig Sperma bedeutet allerdings nicht automatisch auch wenige Spermien in dem Sekret. Auch bei sehr häufiger Ejakulation und einer dadurch bedingten verminderten Spermamenge bleibt die Konzentration der schwimmfähigen Spermien konstant.
Besonders in den Industrienationen lässt sich beobachten, dass Menschen mit Penis immer weniger Spermien produzieren und damit zunehmend unfruchtbar werden. Eine französische Langzeitstudie konnte diese Entwicklung bestätigen. Gründe dafür sind zunehmender Stress, schlechte Ernährung und Umweltfaktoren.
Brauche ich überhaupt mehr Sperma?
Es kommt ganz darauf an, was du erreichen möchtest. Haben du und deine Partnerin einen Kinderwunsch, der nicht erfüllt wird, solltest du dein Sperma auf Qualität und Menge der Spermien untersuchen lassen. Mehr Sperma bringt dir aber keinen Vorteil, was die Fruchtbarkeit angelangt.
Möchtest du einfach aus ästhetischen Gründen mehr Sperma nach draußen befördern, können dir die oben genannten Tipps dabei helfen. Behalte immer in Erinnerung, dass Pornos nicht die Realität wiedergeben und du keinem vermeintlichen Ideal nacheifern solltest, dass dir dort gezeigt wird. Lasse dich nicht unter Druck setzen, wenn du weniger Ejakulat abgibst als ein Pornodarsteller. Um einen ergiebigen Cumshot in Szene zu setzen, wird nämlich oft nachgeholfen und Sperma ganz imitiert oder das vorhanden gehörig aufgepeppt.